Ausbildung 2008
POLIZEI MOL ERMÖGLICHTE AUSBILDUNG AM RETTUNGSSIMULATOR AM 15.08.2008
Die Polizei Seelow ermöglichte im Gerätehaus der FF Seelow eine Übung für Feuerwehrleute mit dem Rettungssimulator. Eine sehr beeindruckende Möglichkeit, Gefahrensituationen für den Ernstfall zu üben und das Gefahrenbewusstsein zu schärfen, ist das Training im Rettungssimulator der Polizei Märkisch-Oderland. Er dient zur Unterstützung der Ausbildung und zum Training von notwendigen Verhaltens-weisen für den Rettungseinsatz der Feuerwehren. Insbesondere soll dabei das Retten Verunglückter aus Fahrzeugen, die nach dem Unfallereignis in Kopf- oder Seitenlage verbleiben, demonstriert und trainiert werden.
Jährlich ereignen sich auf Brandenburgs Straßen rund 85.000 Verkehrsunfälle. Dabei bleiben ca. 49 Prozent der an Verkehrsunfällen beteiligten Fahrzeuge nicht mehr auf allen vier Rädern, sondern landen auf dem Fahrzeugdach oder auf der Seite (Schräglage). Solche Unfalllagen sind für die Fahrzeugin-sassen in der Regel mit Panik und Orientierungslosigkeit verbunden. Wer übrigens in solchen Fällen nicht hilft, kann wegen unterlassener Hilfeleistung strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Wenn man aus Unkenntnis dem Verunglückten Schaden zufügt, kann dem Helfer daraus kein Vorwurf gemacht werden.
Am 15. August führten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Falkenhagen (Mark) vom Amt Seelow-Land und die 2. Mannschaft der FF Seelow einen Schulungstag unter dem Motto „Helfen ist Pflicht, nicht helfen ist strafbar" durch, um für alle Fälle besser gewappnet zu sein. Dem Gerätewart der FF Seelow gebührt ein besonderer Dank für die sehr gute Vorbereitung des Lehrganges an seinem Urlaubstag.
Die Polizeibeamten Reinhard Scheller und Kerstin Rubelt moderierten am Rettungssimulator der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg eine mögliche Endlage des Fahrzeugs auf dem Dach-übrigens eine lebensbedrohliche! Neben Panik und Orientierungslosigkeit kommt es bei unsachgemäßen Lösen des Sicherheitsgurtes zu schwersten Verletzungen im Halswirbelbereich. Bei einem voll besetzten PKW wird die Problematik der Eigenrettung größer.
Anschließend konnten die anwesenden Kameraden von allen Sitzplätzen des PKW aus eine Eigenrettung testen. Reges Interesse bestand darin, eine Fremdrettung praktisch durchzuführen. Trotz Wirkung der Schwerkraft und Anwendung des Hebelgesetzes ist es eine schweißtreibende Aktion für Retter und Gerettete. Man war sich einig, dass für solche Einsätze Rettungskräfte geschult werden müssen. Man wünscht sich für das Dienstjahr 2009 wieder so eine Schulung unter der Einbeziehung aller drei Schwerpunktwehren des Amtes-Seelow-Land.
Erich Opitz, Polizeiwache Seelow
(Mit freundlicher Genehmigung der Polizeiwache Seelow)
Alle Fotos: Uwe Schüler Amtswehr Seelow-Land
AUSBILDUNG "SPRECHFUNK" DURCH KREISAUSBILDER IN NEUHARDENBERG VOM 20.-21.09.2008
Am Samstag den 20.09.2008 und Sonntag den 21.09.2008 trafen sich 17 Kameraden der Amtsfeuerwehr Neuhardenberg und der Amtsfeuerwehr Seelow- Land zur zweitägigen Kreisausbil-dung Sprechfunk im Gerätehaus der Feuerwehr Neuhardenberg. Diese Ausbildung wurde durch den Kreisausbilder Funk - Kamerad Frank Zohles von der FF Neuhardenberg - durchgeführt. Dieser Ausbildungsteil ist Notwendig, um die Berechtigung zur Bedienung und Nutzung von Funkgeräten in der Feuerwehr sowie die erforderliche Zulassung zu weiteren Lehrgängen (z.B.Truppführer) gemäß Lauf-bahnausbildung des Landes Brandenburg zu erlangen. Die Teilnehmer bekamen am Samstag die, unbeliebte, aber notwendige Theorie vermittelt. Unter anderem: Rechtsgrundlagen, physikalische Grundlagen, Verkehrsarten und Formen, Funkbetriebsdienst und Gerätekunde. Am Sonntag wurden die Teilnehmer in den so wichtigen Umgang mit Karten eingewiesen. Nach Abschluss der theoretischen Grundlagen mussten die Teilnehmer in einer schriftlichen Prüfung ihr erworbenes Wissen nachweisen. 16 Teilnehmer haben diesmal die Prüfung mit Erfolg bestanden.
Nach der schriftlichen Prüfung mussten sie ihr frisch erworbenes Wissen auch in der viel beliebteren Praxis beweisen. Die Teilnehmer wurden in 4 Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe stellte die „Leitstelle Oderland" und die weiteren drei Gruppen wurden auf mehrere Fahrzeuge verteilt. Nun galt es, die Einsatzbefehle von der „Leitstelle" zu empfangen und nach der in Brandenburg zuständigen Polizeidienstvorschrift 810 abzuarbeiten. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass die Gesprächseröffnung, die Durchführung und die Beendigung nach Vorschrift erfolgte.
Es war für einige Teilnehmer nicht immer leicht, das richtige Wort am Funkgerät zu finden, trotzdem konnten alle Teilnehmer mit gutem Gewissen aus dem Lehrgang entlassen werden, mit der Hoffnung das erworbene Wissen dieses Lehrganges dann im Sprechfunkverkehr ihrer Heimatwehren anzuwenden.
i.A. Bm Lutz Bergmann Fotos: Bm Lutz Bergmann
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AUSBILDUNGSÜBUNG DER FF DES AMTES SEELOW-LAND IN FRIEDERSDORF AM 06.10.2008
Der Kunstspeicher war das Objekt einer Schulungsübung der Amtsfeuerwehr Seelow-Land aus dem Ausrückebereich Dolgelin. Der Kunstspeicher in Friedersdorf gilt bei den Feuerwehren als ein schwieriges Objekt. Es war die erste Übung an diesem Ort. Das Szenario war vorgegeben: Es brennt im Kunstspeicher. Zwei Personen müssen aus dem Gebäude gerettet werden. In der Realität eine schreckliche Vorstellung für die Feuerwehrleute. "Der Kunstspeicher ist von oben bis unten aus Holz - alles gut durchgetrocknet", sagt Thomas Höppner, der als Dolgeliner Wehrführer die Übung gemeinsam mit dem stellvertretenden Amtsbrandmeister Fred Jakob und Ausbildungsleiter Enrico Brauner kritisch beobachtet. Die Gaststätte im Erdgeschoss, der Backofen - das seien Anlagen, bei denen ein wenig menschliches Versagen schon reiche, um einen Brand auszulösen, der sich vermutlich rasant ausbreiten würde. "Zumal es auf den Böden des Speichers keine Brandabschnitte, also Brandwände, gibt, die ein Ausbreiten des Feuers zumindest für eine Weile bremsen würden."
Nach der Alarmierung geht es schnell. Keine drei Minuten nach dem Piepersignal rückt Dolgelins Feuerwehr aus. Sie ist sechs Minuten später vor Ort. Libbenichen, Alt Mahlisch und Sachsendorf folgen wenig später. Auch Seelows Drehleiter wird geordert. Der Dolgeliner Udo Dahmann, Hauptlöschmeister und Gruppenführer, übernimmt als Ranghöchster der zuerst eintreffenden Feuerwehrleute die Einsatzleitung. Keine leichte Aufgabe, man sollte das für den Ernstfall viel öfter üben, wird er später sagen. Erst einmal muss er dirigieren: Löschwasserleitungen müssen aufgebaut werden. Für den Ersteinsatz reichen zwar zwei eingetroffene Tanker. Dann aber muss der Wassernachschub vom Hydranten in der Nähe und vom entfernteren Teich in Friedersdorf stehen. Es klappt.
Zeitgleich bereiten sich Feuerwehrleute auf einen Einsatz mit Pressluftatmern vor. Acht Mann aus Dolgelin bzw. Libbenichen sind vor Ort, die dafür ausgebildet sind. Für die Übung reicht es. Im realen Brandfall hätten wohl Kräfte nachgeordert werden müssen, sagt er. Die Sichtfenster der Atemmasken werden verhängt - so wird dichter Rauch im Speicher simuliert, der im Ernstfall die Sicht nimmt. Auf Kunstrauch und Löschwasser wird bei der Übung im denkmalgeschützten Objekt verzichtet. Die Männer mit den Pressluftatmern brauchen eine Weile, bis sie die Personen im Speicher finden und retten. "Dass manches vermeintlich sehr langsam abläuft, ist bei so einer Übung durchaus gewollt", sagt Fred Jakob. Der stellvertretende Amtsbrandmeister legt Wert darauf, dass Übungen dazu da sind, um Abläufe zu trainieren und zu festigen. Da sei kopflose Hektik fehl am Platz. Trotzdem passieren kleinere Pannen. Ein Rettungstrupp zieht ohne Löschwasser los. Später wird darüber geredet werden.
Erst einmal aber stellen die Feuerwehrleute fest, dass es gar nicht so einfach ist, Schläuche in die oberen Stockwerke zu bekommen. Per Seil werden sie an der Speichermauer entlang nach oben gezogen und dann durchs Fenster gehievt. Die einzige Innenholzreppe erweist sich als weniger günstig. Auch die metallene Brandschutztreppe hat ihre Tücken. Als David Kloke und Tim Burkhard von der Dolgeliner Jugendwehr, die als Verletzte fungierten, per Drehleiter gerettet werden sollten, sind die Feuerwehrleute froh, dass beide laut Übungsanweisung gehfähig sind. "Eine Trage wäre wegen der Geländerbauweise der Brandschutztreppe schwer in den Korb der Drehleiter zu hieven gewesen", sagt Einsatzleiter Udo Dahmann. Das sei für gut zu wissen, im Ernstfall könne man sofort auf die Erfahrung zurückgreifen. Am Ende ist der Einsatzleiter mit der Übung zufrieden, die Beobachter sind es auch. Eine ganze Reihe Feuerwehrleute nutzt die Gelegenheit, sich im Kunstspeicher umzuschauen. Sie wollen die baulichen Gegebenheiten kennenlernen. Manch einer war noch nie im Gebäude. In der Bildergalerie der MOZ - Button Seelow finden sie 30 Fotos von Silke Müller.
Text und alle Fotos: Bm Lutz Bergmann